Der Schlusssatz gleich zu Anfang:
Vergewissern Sie sich als Veranstalter besser vor jeder Ihrer Veranstaltungen - sei es Discoabend oder komplexe Produktion - ob ihr Dienstleister sich dieser Problematik wirklich schon verantwortungsbewusst gestellt hat, oder sie auf einen "Blindflug" mitnimmt...!
Problem 1: "Überallfernsehen" DVB-T
Seit Anfang 2004 kann Digitales Fernsehen (DVB-T) in einigen Ballungsgebieten über eine Zimmerantenne empfangen werden. Nach und nach werden nun viele weitere Gebiete hinzukommen.
Problem 2: "Breitbandoffensive" des Bundes
2010 hat die Bundesrepublik mit einem Erlös von über 4 Mrd. UHF-Frequenzen an die Mobilfunkindustrie für den Ausbau des UMTS-Nachfolgers LTE versteigert.
Beide Technologien haben den unangenehmen Nebeneffekt das auf Frequenzen ausgestrahlt wird, die früher Drahtlosmikrofonen und In-Ear-Monitoring Systemen vorbehalten waren.
Die Bundesnetzagentur hat die verfügbaren Frequenzbereiche nun neu zugeteilt. Damit stehen Kultureinrichtungen, Künstler und die Unternehmen der Veranstaltungsbranche vor dem Problem der Technikumstellung auf die neuen Frequenzen und die damit verbundenen Kosten. Zumal nur wenige Geräte umrüstbar sind und direkt in neue Technik investiert werden muss.
Theoretisch dürfte zwar bis max. 2015 noch der Bereich von 790-862 MHz frei genutzt werden, aber durch den schrittweisen Ausbau und Testbetrieb von LTE kommt es schon jetzt vermehrt zu Störungen. Weiterhin anmeldefrei bleibt auch der Bereich von 823-832 MHz, die sogenannte Mittenlücke des LTE-Netzwerkes. Da aber noch kein Regelbetrieb aktiv ist, gibt es auch noch keine praxisrelevanten Tests, ob und wie viele Funkmikrofone in diesem Bereich störungsfrei betrieben werden können. Zudem ist hier mit einem erhöhten Nutzeraufkommen zu rechnen, so dass auch hier Störungen nicht auszuschliessen sind.
Für eine professionelle Produktion, bzw. die Betriebssicherheit Ihrer Veranstaltung bleibt im Profibereich also nur die Investition (siehe oben) und "Abwanderung" in den neuen anmelde- und kostenpflichtigen Bereich von 710-790 MHz.
Also: Siehe bitte obigen Eingangssatz...!
Und haben Sie bitte Verständniss wenn Ihnen Ihr Dienstleister durch obige Problematik zumindest einen kleinen Kostenmehraufwand berechnen muss...